Abschied von Ex-Schulrektor Theo Seiwert aus Merchingen

18.11.2025

MERCHINGEN(nb)Im Alter von fast 95 Jahren verstarb am 10. November der ehemalige Schulrektor Theo Seiwert aus Merchingen. Er wurde am vergangenen Freitag auf dem Friedhof St. Agatha beigesetzt.

Seiwert wurde am 9. Dezember 1930 in Merchingen geboren. Er besuchte zunächst die Volksschule, dann die Hauptschule (spätere Mittelschule) und anschließend das Realgymnasium in Merzig. Von dort aus führte es ihn zum Lehrerseminar nach Saarlouis und dann zum Lehrerseminar mit Internat in Lebach, wo er nach Ablegung der ersten Prüfung für das Lehramt an Volksschulen zunächst noch ein Jahr als Präfekt tätig war und danach zur Volksschule St. Wendel ging. Auf eigenen Wunsch ließ er sich dann an die einklassige Volksschule Walhausen versetzen, wo er zudem auch den Kirchenchor leitete und Organist war. Dort legte er auch die zweite Lehrerprüfung ab.

Einige Jahre später übernahm er von 1960 bis 1966 die Leitung der heimatnahen Volksschule Saarfels. Später war er als Oberlehrer an der Parkschule in Merzig tätig, bevor er Schulleiter an der Merziger Kreuzbergschule wurde und es bis zu seiner Pensionierung 1991 blieb. Bis dahin hatte er 39 Dienstjahre, davon 35 als Schulleiter geleistet. Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit im Schuldienst war Seiwert 18 Jahre Mitglied der Lehrerkommission, davon zehn Jahre deren Vorsitzender und 25 Jahre Bezirkskatechet, ebenso einige Zeit Dozent für Religionspädagogik bei der Christlichen Erwachsenenbildung. Dem Lehrerinnen- und Lehrerverband gehörte er seit 1954 an und war vier Jahre Kreisvorsitzender. Zudem war er 45 Jahre als Organist, 39 Jahre als Dirigent und lange Zeit auch Vorsitzender des Kirchenchores tätig. Ebenfalls 39 Jahre Mitglied war er im Pfarrgemeinderat, davon 17 Jahre als Vorsitzender, etliche Jahre Mitglied und Vorsitzender des Verwaltungsrates. Seiwert gründete einen Kinderchor, dessen Leiter und Vorsitzender er war und auch einen Förderverein für die Kirche. Er dirigierte die singenden Bauern, war Gründungsmitglied und Schriftführer bei der Ortsgruppe des Saarwald-Vereins sowie Mitglied in fast allen örtlichen Vereinen.

Zu seinem Freizeitengagement gehörte auch die Politik. Den CDU-Ortsverband leitete er 13 Jahre als Vorsitzender, war Mitglied des letzten eigenständigen Gemeinderates sowie des ersten Merziger Stadtrats und setzte sich dort beharrlich für das neue Bürgerhaus ein.Vier Jahre bekleidete er das Amt des Kreisvorsitzenden der Senioren-Union. Bis zuletzt gehörte er dem Vorstand des Kreisheimatvereins an und hat sich als Autor verschiedener Beiträge verewigt. Die Herausgabe des Kirchenführers der Merchinger Holzmeisterkirche und Großteil des Merchinger Geschichtsbuches sind sein Werk. Er setzte sich auch für die stilgetreue Restaurierung der Kirche ein. Seiwert verbrachte zuletzt seinen Lebensabend in der Residenz Losheim. Aus der Ehe mit seiner 1919 verstorbenen Frau gingen ein Sohn, zwei Töchter, acht Enkel und zwölf Urenkel hervor.

Quelle:
SAARBRÜCKER ZEITUNG; Seite C1, 17.11.2025
Autor: Norbert Becker, Redaktion SZ Merzig