
Was qualifiziert Sie aus Ihrer Sicht für die Aufgabe, die Verwaltung in Wadern zu leiten?
MÜLLER Die Liebe zu meiner Heimatstadt und zu den Bürgern! Denn Bürgermeister ist kein Verwaltungsberuf. Ich habe für die Bürger da zu sein, mich um ihre Probleme zu kümmern und neue Perspektiven für die Stadt aufzuzeigen. Die gefundenen Wege lösungsorientiert umzusetzen, ist dann Aufgabe einer bürgernahen Verwaltung. Das ist mein Amtsverständnis. Die Kommunalpolitik kenne ich durch mein Engagement in vielen Gremien meiner Partei. Meine Erfahrung als Sozialtherapeutin an der Uniklinik ermöglicht es, Sorgen und Probleme aufzufangen, zwischen unterschiedlichen Positionen zu vermitteln, die Menschen mitzunehmen, sie für neue Ziele zu begeistern. Diese wichtigen Kompetenzen einer Führungskraft bringe ich mit.
Was sind Ihre politischen Ziele für die Kommune?
MÜLLER Ich kandidiere, damit die Bürger eine personelle Alternative haben. Und natürlich, um mehr für Wadern zu erreichen. Einige meiner Ziele: Der Haco-Kreisel wird endlich fertig. Lückenloses Funknetz. Deutlich mehr Krippen- und Kitaplätze, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Bauarbeiten in den Schulen gehören in die Ferien und nicht in die Schulzeit. Einen einfachen Termin im Rathaus bekommt man zukünftig ohne Anmeldung. Keine Gebührenerhöhungen für Vereine und Organisationen. Die Seite „Der Bürgermeister informiert“ im Amtsblatt wird wegen steuerfinanzierter Selbstdarstellung gestrichen. Tourismus stärken, zu viel Potential liegt brach. Die Jugendlichen bekommen ein Forum.
Welche Probleme sind Ihrer Meinung nach die größten in Wadern?
MÜLLER Der Hochwald ist mittlerweile eine krankenhausfreie Zone. Selbsthilfe ist nötig. Mein Plan: Die Stadt baut das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) selbst und vermietet die Immobilie an einen geeigneten Träger – das schafft Anreiz. Alle Schulstandorte und die Nachmittagsbetreuung am Ort müssen auf Dauer erhalten bleiben. Der geplante Kindergarten ist zuerst in Morscholz realisierbar, in Noswendel ist der Bauplatz noch nicht gekauft. Es fehlen wirkungsvolle Sanierungen der Ortskerne und Maßnahmen für mehr Ordnung und Sauberkeit. Die Kommunen sind an der Grenze ihrer Integrationskraft bei der Aufnahme weiterer Migranten: finanziell und räumlich. Eine Bezahlkarte und gemeinnützige Arbeit halte ich für geboten.
Welche Stärken hat die Gemeinde Ihrer Meinung nach?
MÜLLER Wadern gehört seit 1974 zu den elf Mittelzentren im Saarland mit erhöhten Finanzzuweisungen vom Land. Losheim schaut deshalb neidvoll auf uns, hat vergeblich geklagt. Wir liegen nah an der Autobahn A 1 – aber die Anbindung über eine Nordsaarlandstraße fehlt. Sie schafft nicht nur entlastende Ortsumgehungen, sie zieht auch Industrie- und Gewerbeansiedlungen nach sich und sichert Arbeitsplätze - eine Wirtschaftsachse. Wadern ist mit seinen Wäldern, Tälern und Wiesen von der Natur begünstigt: Die Täler von Prims, Wadrill, Löster, Wahnbach und Nunkircher Bach sind miteinander verbunden. Sie eignen sich ideal für einen sanften Rad- und Wandertourismus-Tourismus – liegen aber im Dornröschenschlaf.
Wenn Sie drei Wünsche für die Gemeinde frei hätten, welche wären das?
MÜLLER Ein hochwertiges Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) für Wadern und die medizinisch unterversorgte ländliche Region. Eine kommunale Familienpolitik mit dem Ziel einer guten Bildung und Betreuung der Kinder in wohnortnahen Krippen, Kitas und Schulen mit ausreichenden Plätzen. Eine Zukunftspolitik, die Arbeitsplätze und Bauplätze vor Ort schafft und eine Flüchtlingspolitik, die die Gemeinden und die Gesellschaft nicht überfordert. Ein gutes Wahlergebnis für mich und die CDU, damit ich alle meine Verbesserungen umsetzen und „Mehr für Wadern“ machen kann.
Autorin: Margit Stark Saarbrücker Zeitung
erschienen am 17.05.2024 Seite C2
Quelle:https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/merzig-wadern/wadern/cdu-kandidatin-kathrin-mueller-will-mvz-fuer-wadern_aid-112681517
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