Hochwälder Jung“ bringt viel Erfahrung mit

27.05.2024

Am 9. Juni werden in fünf Kommunen des Kreises die Bürgermeister neu gewählt. Die SAARBRÜCKER ZEITUNG stellt die Kandidaten vor, die sich dann zur Wahl stellen. Heute: Thorsten Willems, CDU-Kandidat in Weiskirchen.

WEISKIRCHEN |Er selbst bezeichnet sich als „Hochwälder Jung“: Thorsten Willems wurde in Wadern geboren, wuchs in Losheim auf und lebt seit mehr als 20 Jahren in Weiskirchen. Der Liebe wegen zog er her, wie der 47-Jährige bei einem Treffen in der Brasserie des Parkhotels erzählt, und über die Jahre sei Weiskirchen seine Heimat geworden. „Von Anfang an wurde ich hier sehr gut aufgenommen“, erzählt Willems. In der Gemeinde ebenso wie im Vereinsleben.

Sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement nahm seinen Anfang im Karnevalsverein Grün-Weiß-Rot Weiskirchen 1971. Bei der „3x11“-Jubiläumssession 2004 waren er und seine Frau Sandra, damals noch unverheiratet, das Prinzenpaar. Sowieso, so Willems, habe die Zahl 11 ihr ganzes Zusammensein begleitet, vom Datum des ersten Dates bis zur Hausnummer der ersten gemeinsamen Wohnung. Mittlerweile wohnen sie mit den beiden Töchtern Soraya (15) und Aurelia (11), dem schwarzen Labrador Zambo, Kater Toni und Katze Maya im Eigenheim, mitten im Hauptort. Sein Zuhause benennt Thorsten Willems auch als persönlichen Lieblingsort in der Gemeinde: „Da steckt viel Herzblut drin, und eben auch die Familie. Das ist der Mittelpunkt, von dem eigentlich alles ausgeht.“

Zu diesem „alles“ gehört unter anderem die Arbeit als Beamter beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Lebach, wo Willems mit Asylverfahren befasst ist und freiwillige Ausreisen betreut. Zusammen mit seiner Zeit bei der Bundeswehr, darunter zwölf Jahre als Zeitsoldat, blickt er auf 27 Jahre Verwaltungserfahrung als Beamter zurück. Als prägend bezeichnet Willems seine beiden Auslandseinsätze als Zeitsoldat in Afghanistan und Bosnien-Herzegowina, die jeweils ein halbes Jahr dauerten. Da war er Anfang 20. „Das kann ich abhaken unter absoluter Lebenserfahrung. Da bekommt man tatsächlich einen ganz anderen Blick auf Dinge.“ Was Armut betreffe, Zerstörung, aber auch den Blick auf Menschen und den Umgang mit anderen Kulturen. Als Willems mit Anfang 30 vor der Wahl stand, Berufssoldat zu werden, was nach seinen Worten mit vielen Umzügen einhergegangen wäre, entschied er sich für Familie, Hausbau und eine weitere Ausbildung als Beamter in Saarbrücken.

Der erste Bundestagswahlkampf von Angela Merkel im Jahr 2005 habe ihn dazu bewegt, in die CDU einzutreten. „Ich fand die damals gut“, erzählt der 47-Jährige, der seine ersten kommunalpolitischen Erfahrungen bei der Jungen Union in Losheim machte und sich eher als konservativ charakterisiert. Die Liste seines ehrenamtlichen Engagements ist lang: Seit 2009 ist er mit kurzzeitiger Unterbrechung Mitglied des Ortsrates Weiskirchen, seit 2014 auch des Gemeinderates, wo er zwischenzeitlich den Fraktionsvorsitz übernommen hat. Willems ist seit 2013 Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Weiskirchen, seit 2019 Mitglied des Kreistages Merzig-Wadern und sitzt im Landesausschuss der CDU Saar. Und er ist seit fünf Jahren Zweiter Beigeordneter der Gemeinde Weiskirchen.

In dieser Funktion erlebte Willems einen Schlüsselmoment, der ihn dazu bewog, „aus der zweiten Reihe im Gemeinderat in die erste Reihe gehen zu wollen“, wie er es beschreibt. Bei einer Bürgermeisterdienstbesprechung mit der Landrätin, bei der Willems den Weiskircher Amtsinhaber vertrat, habe er das Gefühl gehabt, für die Gemeinde Entscheidungen mit Tragweite treffen zu können. „Wenn man das Gefühl hat, das war jetzt richtig und wichtig für die Gemeinde, das ist toll, das empfand ich als eine Besonderheit“, schildert Willems.

Gesellschaftliches Engagement zeigte der 47-Jährige auch als Schöffe und ehrenamtlicher Richter beim Landgericht Saarbrücken sowie zuvor beim Amtsgericht Saarlouis. Wichtig sei ihm auch der Förderverein der Grundschule Weiskirchen, dessen Vorsitzender er seit Jahren ist, obwohl mittlerweile beide Töchter nicht mehr auf diese Schule gehen.

Einen Ausgleich zu alledem findet Willems, der sich als „Kaffee-Junkie“ bekennt, zu Hause im Garten und unterwegs mit Labrador Zambo. „Wenn ich mit dem Hund morgens oder abends mal gehe, und wenn es nur eine halbe Stunde ist, da kann ich abschalten. Der Hund gibt mir unwahrscheinlich viel.“ Als er noch fitter gewesen sei, habe er auch gejoggt und sei sogar einen Marathon gelaufen. „Wenn ich viel Zeit finde, schaffe ich es mal mit meinem Mountainbike in den Wald“, sagt Willems. „Auf den erlaubten Strecken“, fügt er hinzu und lacht. Ab und zu fahre er zudem Motorrad. Sein persönliches Ziel, das er erreichen will? „In Gesundheit alt zu werden in der Gemeinde.“

INFO

27 Jahre Verwaltungs-Erfahrung als Beamter
Thorsten Willems wurde am 30. Januar 1977 in Wadern geboren und wuchs in Losheim auf. Nach dem Fachabitur absolvierte er eine Ausbildung zum Bauzeichner und kam dann zur Bundeswehr, wo er zwölf Jahre als Zeitsoldat arbeitete. Noch bei der Bundeswehr schloss Willems eine Ausbildung zum Personalfachkaufmann ab.

Bei der Landeshauptstadt Saarbrücken folgte die Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt (FH). Seit 2016 arbeitet Willems beim Bundesamt für Migration in Flüchtlinge (BAMF), zunächst in Hermeskeil, seit der dortigen Schließung in Lebach. Thorsten Willems ist darüber hinaus in zahlreichen kommunalpolitischen Gremien aktiv, Zweiter Beigeordneter der Gemeinde Weiskirchen und engagiert sich in etlichen Vereinen.

Autor: RUTH HIEN SAARBRÜCKER ZEITUNG
erschienen am 25.05.2024 Seite C5
Quelle: https://e-paper.saarbruecker-zeitung.de/webreader-v3/index.html#/1014321/20-21