Vereine dürfen in der Krise nicht vergessen werden

29.09.2022

MERZIG |(red) Frank Wagner, Generalsekretär der CDU Saar und Abgeordneter im Landtag für den Landkreis Merzig-Wadern, fordert von der Landesregierung stärkere Anstrengungen zur Unterstützung der Saar-Vereine angesichts der anhaltenden Energiekrise: „Viele Kommunen unterstützen ihre Vereine in dieser schwierigen Situation bereits in unterschiedlicher Weise. In Merzig werden beispielsweise bis 19 Uhr in städtischen Hallen keine Gebühren erhoben, um insbesondere das Kinder- und Jugendtraining aufrechterhalten zu können“, lässt Wagner in einer Erklärung wissen. Auch über die Vereinsförderung erhielten Vereine in der Stadt einen finanziellen Zuschuss, so Wagner. „Diese Maßnahmen erfordern aber zum einen weitere Anstrengungen der Kommunen, die ohnehin finanziell stark belastet sind. Zum anderen reichen diese Maßnahmen oft nicht aus, um die steigenden Kosten vollständig abzufedern.“

Der Merziger Bürgermeister Marcus Hoffeld, zugleich Vorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) der CDU Saar, ergänzt: „Aufgrund der aktuellen Energiekrise werden die kommenden Monate für viele Vereine eine echte Herausforderung. In Merzig ist es für uns wichtig, dass auch im drohenden Krisenwinter unsere Hallen und die Schwimmbäder geöffnet bleiben, um den Vereinsbetrieb aufrecht zu erhalten.“ Die immense Kraftanstrengung der Kommunen reiche aber nicht aus, betont Hoffeld: „Wir brauchen ein Soforthilfe-Programm für Vereine, damit diese im Winter nicht aufgrund steigender Gebühren und explodierenden Heizkosten in finanzielle Schwierigkeiten geraten.“ Aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise stünden viele Vereine vor der Herausforderung, ihren Trainingsumfang zu reduzieren oder erhebliche Mehrkosten in Kauf nehmen zu müssen – nach der Corona-Krise der nächste Rückschlag für die Vereinslandschaft.

Wagner, der auch Vorsitzender des Stadtverbandes Sport in Merzig ist, ergänzt: „Gerade die Kinder und Jugendlichen dürfen in den kommenden Monaten nicht erneut in ihrer Freizeitgestaltung eingeschränkt werden. Gerade jetzt werden die Aufrechterhaltung des Sport- und Kulturangebotes dringend benötigt.“

In Merzig wurden in Abstimmung mit den Vereinen ein gemeinsamer Weg besprochen, um Hallen, Bürgerhäuser und auch das städtische Schwimmbad geöffnet zu lassen (die SZ berichtete). Hoffeld: „Wir brauchen für unsere Vereine auch eine finanzielle Unterstützung durch das Land. Die Kommunen unterstützen im Rahmen ihrer begrenzten finanziellen Möglichkeiten die Vereine, die im gesellschaftlichen und sozialen Leben unserer Städte und Gemeinden eine wichtige Rolle einnehmen, bestmöglich.“ Daher wäre es wichtig, wenn auch das Land in der jetzigen schwierigen Situation das Gleiche täte.

Autor: Redaktion Saarbrücker Zeitung
erschienen am 29.09.2022 Seite C3
Quelle:
https://e-paper.saarbruecker-zeitung.de/webreader-v3/index.html#/991231/16-17