Ford-Betriebsrat warnt vor Personalnot in Saarlouis

16.03.2023

Die Personalengpässe bei Ford in Saarlouis werden immer gravierender.

SAARLOUIS |(hgn) Die Personalengpässe bei Ford in Saarlouis werden immer gravierender. Das berichtet der Betriebsrat des Autobauers am Mittwoch in einem Informationsschreiben an die Mitarbeiter, das unserer Zeitung vorliegt. Betriebsratschef Markus Thal geht davon aus, dass sich die ohnehin „angespannte Personalsituation in einigen Bereichen“ im Laufe des Jahres weiter verschlechtern wird. Allein 78 Kollegen würden über Vereinbarungen zur Altersteilzeit ausscheiden. Weitere Mitarbeiter wechselten an den Standort des Autobauers nach Köln. Hinzu kommen noch „natürliche Personalabgänge“ wie Jobwechsel in andere Unternehmen, berichtet der Belegschaftsvertreter.

Von der Geschäftsführung fordert Thal ein „ganzheitliches Konzept bezüglich der Personal- und Fertigungssituation 2023“. Der Betriebsratschef warnt: Durch einen zusätzlich veränderten Schicht- und Produktionsbetrieb bei Ford in Saarlouis steige die Belastung der Beschäftigten. Sollte die Konzernspitze diese Probleme ignorieren, „nimmt man entsprechende Auswirkungen für die Belegschaft in Kauf [...] und riskiert sehenden Auges die Funktionsfähigkeit des Werkes.“

Ford wird spätestens Ende 2025 das Werk in Saarlouis schließen. Mit der Entscheidung der Konzernspitze vom vergangenen Jahr, das geplante Elektroauto im spanischen Werk nahe Valencia zu produzieren, sind die Tage von Ford an der Saar dann gezählt. Unterdessen läuft die Suche nach einer Anschlussnutzung des Betriebsgeländes. Den Beschäftigten bietet der Konzern unter anderem Stellen in Köln an.

Autor:  (hgn) SAARBRÜCKER ZEITUNG
erschienen am 16.03.2023 Seite B2
Quelle:
https://e-paper.saarbruecker-zeitung.de/webreader-v3/index.html#/997763/10-11