Die CDU-Basis im Grünen Kreis hat bei ihrer Mitgliederkonferenz am 13.05.2022 im Pfarrheim Hilbringen die Ursachen der Wahlschlappe am 27. März analysiert und über mögliche Lösungen beraten. Gut 60 Mitglieder haben sich an der Diskussion beteiligt. „Für eine Veranstaltung bei bestem Wetter am Freitagabend und nachdem bereits so viel zu den Konferenzen in den Medien zu lesen war, sind wir mit der Beteiligung sehr zufrieden,“ sagt Kreisverbandsvorsitzender Thielen.

Inhaltlich wäre die Konferenz von der überwiegenden Mehrheit der Teilnehmer als Bereicherung empfunden worden. So zitierte er etwa den ehemaligen Bundestagsabgeordneten und Ehrenvorsitzender der CDU Merzig-Wadern Hans-Werner Müller mit den Worten: „Ich dachte, ich brauche nicht mehr zu kommen, weil ja schon alles in der Zeitung gestanden hat. Aber ich bin jetzt doch sehr froh, dass ich mich auf den Weg gemacht habe.“

Wie viele andere war auch Müller froh über die offenen Kritikpunkte und die zahlreichen Ideen, um die Parteiarbeit zukünftig zu verbessern, die in der Runde geäußert wurden. „Wir müssen das Debakel gründlich aufarbeiten und brauchen dafür eine ehrlich Rückmeldung von den Mitgliedern“, forderte Thielen, der die Gesamtmoderation des Abends übernahm, bei der Begrüßung. Ob das Wahlprogramm, die Performance der Akteure im Landtagswahlkampf oder die Kampagnen: Jede Menge wunder Punkte seien nach dem Bekunden des Kreisvorsitzenden unter die Lupe genommen worden.

In insgesamt sieben Tischgruppen, die von Mitgliedern des Kreisvorstands moderiert wurden, konnten Kritik und Ideen frei vorgebracht. Als Moderatoren in den Tischgruppen standen Konrad Bauer, Sandra Brühl, Michael Gillenberg, Michael Molitor, Christoph Neisius, Damian Specht, Christian Schmitt, Michael Thieser und Frank Wagner bereit und stellten die Ergebnisse nacheinander vor. In diesen Kleingruppen wurden auch Vorschläge erarbeitet, die diese Probleme lösen können. Dazu zählt das „Profil der Partei schärfen“ und die zukünftig bessere Schulung der sich in der CDU engagierenden Mitglieder. Genannt wurde auch die bessere Ansprache von Wählern.

Die Mitglieder hatten laut Thielen die Gunst der Stunde genutzt, um ohne Öffentlichkeit ihren Frust von der Seele zu reden und Überlegungen anzustellen, aus dem Tief der Wählergunst wieder rauszukommen. Die Basiskonferenz soll nach seinen Worten keine einmalige Sache bleiben. „Wir können uns vorstellen, dass wir in unserem Kreisverband in Zukunft mindestens einmal im Jahr in ähnlicher Art und Weise Tacheles reden“, sagt er über das Treffen. 

Ex-Ministerpräsident Tobias Hans hatte sich mit der Zuhörerrolle begnügt. „Er hat sich aus der Diskussion rausgehalten und sie nur verfolgt – ebenso wie Stephan Toscani.“ Hans habe nach Bekunden den Mitgliedern für ihr Engagement im Wahlkampf gedankt. Wie er angekündigt hat, wird er seinen Platz als Landesvorsitzender beim Landesparteitag am 28. Mai räumen – eine personelle Veränderung, die der CDU-Kreisverband Merzig-Wadern bereit hinter sich hat. „Wir haben uns erst neu aufgestellt“, sagt Thielen mit Blick auf den Parteitag Ende April, bei dem er die Nachfolge von Merzigs Bürgermeister Marcus Hoffeld angetreten hat.